Zuversicht. Fällt mir gerade ein bisschen schwer, wenn ich lese, dass Depressionen um 25 Prozent zugenommen haben, dass Menschen Feuerwehrmänner mit Böllern angreifen, dass an den Grundfesten meiner Demokratie gerüttet wird, Arten aussterben, das Klima kollabiert, dass Krieg um die Ecke tobt, wenn ... Aus den trüben Gedanken der täglich bohrenden Unzuversichtlichkeiten haben mich die Jungen rausgeholt. Kürzlich hatte ich das Haus voll mit Nichten und Neffen, die statt über Inflation, Krieg und Corona zu reden drei Generationen dazu brachten gemeinsam eine Choreografie einzustudieren. Zu tanzen. Und ein fröhlicher Tanz durch die Zeit waren die ganzen drei Tage mit den Twens, die alle vier zuversichtlich in die Zukunft gucken. Jeder geht seinen Weg. Optimistisch mit Lebensfreude und Lebensmut. Sie haben Vertrauen, dass es sich schon gut entwickeln wird. Und dafür tun sie, was sie können. Egal ob Als Veganer. Als Demokrat. Als Demonstrant. Als Umweltschützer. Als Jobsuchende. Als Studierende. Sie sind keine Opfer. Sie können selbst lenken und fühlen sich nicht ausgeliefert. Und das Lustige ist: Menschen mit Zuversicht schaffen sich die selbsterfüllende Prophezeiung. Sie glauben, dass sie es schaffen – und schaffen das auch. Die kleinen und die großen Dinge. Mein Neffe Xaver wird sicher ein berühmter Bandleader und Sänger werden.
Und ich werde üben. Täglich wieder ein bisschen mehr zuversichtlich sein. Ein bisschen mehr „Alles-wird-gut-Denken“. Wer weiß, wenn wir das alle sind, zuversichtlich, kann die selbsterfüllende Prophezeiung was richtig Großartiges sein.