Anwendungen: Es wirkt entzündungshemmend und wundheilungsfördernd: Bei Sonnenbrand, Verbrennungen, (nicht mehr offenen) Wunden, bei stumpfen Verletzungen, Prellungen, schmerzhaften Gelenken, Nerven- oder Muskelschmerzen, bei Krampfaderbeschwerden, die zu Entzündungen neigen.
Und so geht das Selbermachen des Öls:
Bei trockenem Wetter die Triebspitzen ernten: Die goldgelben Blüten, Blütenknospen, Früchte, auch etwas Kraut. Um die Haltbarkeit zu erhöhen und weniger Feuchtigkeit im Öl zu haben, kurz etwas anwelken lassen. In ein verschließbares Glas geben. Mit einem sehr guten, frischen Bio-Olivenöl übergießen, bis alles gut zugedeckt ist. Das ist wichtig, weil herausragende Teile schimmeln können. Manche sagen, es ist gut, die ersten Tage nur mit einem Baumwolltuch zu verschließen. Ebenfalls, damit noch Flüssigkeit verdunsten kann. Ich habe aber auch ohne diesen Zwischenschritt schon sehr gute Ergebnisse gehabt. Danach mit dem Deckel fest verschließen. Aufs Fensterbrett oder am besten auf den Balkon oder im Garten stellen, neuerdings weiß man: nicht in die pralle Sonne sondern in den Schatten.
Mit der Zeit färbt sich das Öl intensiv rot. Es macht richtig Spaß, immer mal wieder hinzuschauen und das Glas ein wenig zu bewegen. Nach ca. 6 Wochen abseihen: Durch ein Baumwolltuch oder auch Kaffeefilter. Nun am besten in ein dunkles Glas.
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Bei einer Heilpflanzen-Wanderung hat mich eine Teilnehmerin mal gefragt, ob das Öl beim Ausziehen in der Hitze nicht ranzig wird: Ein richtig gutes Öl hält viel aus. Letztes Jahr war ich gerade nach den sechs Wochen so beschäftigt, dass es ein paar Wochen länger gestanden hat. Und das Öl war immer noch wunderbar. Haltbar ist es ca. ein Jahr.
Das Öl wird, wenn nötig auch mehrmals täglich, direkt auf die betroffenen Stellen aufgetragen
Der rotfärbende Wirkstoff sitzt übrigens in den dunklen Tüpfeln, die in Blüten und Blättern des echten Johanniskrauts sichtbar sind. Es sind Öldrüsen. Eine Blüte mal mit den Fingern zu zerreiben, gibt schon einen roten Daumen... Das ist auch ein gutes Erkennungsmerkmal!
Sonst gilt, wie immer: Zum Sammeln bitte mit Bestimmungsbuch oder App oder mit Menschen, die die Pflanzen gut kennen.