Senfölgycoside, das sind Pflanzenstoffe der Kreuzblütengewächse (Senf, Meerrettich, Kohlarten, Kresse, Rettich, Radieschen usw) und der Kapuzinerkresse. Scharf werden diese Pflanzen erst beim Schneiden, Reiben, oder Kauen. Die Senfölglycoside kommen dabei mit einem – in der Pflanze getrennt gespeicherten – Enzym in Verbindung. Daraus bilden sich die hochaktiven, scharfen Senföle. Wie längst nachgewiesen und oft eingesetzt, wirken diese antibakteriell, z.B. bei Atemwegsinfekten und Blasenentzündung, auch schon in der Prophylaxe. Und sie wirken antiviral. Senföle, untersucht sind die von Meerrettich und Kapuzinerkresse, können die Vermehrung von verschiedenen Grippeviren stark hemmen.
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Weil so viele Menschen gerade fragen, was in Grippezeiten helfen kann: Händewaschen, gut für sich sorgen und beachten, was zur Vorbeuge empfohlen wird. Und natürlich die Medizin, die uns das Essen schenkt!
Wunderbar dafür die Garten- und Wiesenbewohnerinnen. Ohne Lager- und Transportverluste der wertvollen Inhaltsstoffe. Unkompliziert, nebenher, frisch geplückt. Mit voller Frühlingskraft. Zum Beispiel das Gartenschaumkraut, auch behaartes oder vielstängeliges Schaumkraut genannt. Kaum bekannt ist es, dennoch überall zu finden. Senfölglycoside hat es wie der Meerrettich, es ist ja ein Kreuzblütengewächs. Es schmeckt erfrischend, ähnlich der Gartenkresse, die wir im Pappschächtelchen kaufen oder aus Samen ziehen. Vielleicht noch ein wenig Senfgeschmack dazu. Milder jedenfalls als der Meerrettich, dafür hat es bis zu 360mg / 100g Vitamin C. Zum Vergleich: Zitrone 53mg, Gartenkresse 59mg, Kopfsalat 13mg. Und Bitter- und Mineralstoffe.
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So sieht es aus: Ein (meist) recht kleines Pflänzchen, jetzt im März noch eher niedrig am Boden. Die Grundrosette besteht aus Fiederblättchen: d.h. mehrere Blattpaare sitzen sich gegenüber, oben abgeschlossen mit einem etwas größerem Endblatt. Aus dieser Rosette wachsen Stängel mit schmäleren Blättern und winzigen weißen Blütchen. Dieses Jahr ist die Wiese im Garten übersäht davon!
In der Küche verwenden: als Beigabe zum Smoothie oder Salat, in den Kräuterjoghurt oder -quark oder einfach so von der Hand in den Mund. Nicht mitkochen, die Inhaltsstoffe sind frisch am besten verfügbar.
Bitte Vorsicht bei allen Senfölen: Die Schärfe reizt bei Magen- und Darmgeschwüren — das ist eigentlich unnötig zu sagen, denn jeder Mensch spürt, wieviel davon verträglich ist. Schwangere und Kinder unter 4 Jahren nur die übliche Dosierung.