Er hoppelt die Treppen rauf. Kann nicht alleine runter. Ich muss ihn holen. Das Telefon klingelt. Er hoppelt gleich wieder rauf. Sieht das als Spiel. Ich trete auf ein Quietschie. Er hat das ganze Haus unter seine Pfoten genommen. Überall holt er sich, was er gerade will. Und spinnt sich ein in gelbes Geschenkband. Ich komm gerade noch rechtzeitig ans Telefon.
„Ich hab‘ grad keine Zeit für gar nix“, sag ich zu meiner Freundin Susan. Sie: „Macht doch nix. Du bist im Mutterschutz. Setz Dich neben Bobo. Schreib über ihn. Ist doch nichts anderes als über Kräuter schreiben.“
„HiHi. Kräuter.“
„Ja, genauso gesund! Du badest ja geradezu in Oxytocin.“
Hat sie im Grunde recht. Das Kuschelhormon reduziert Stress und Angst, aktiviert das Belohnungssystem und sorgt für Wohlbefinden. Oxytocin stärkt das Vertrauen und Empathie, entspannt und schickt auch noch das Selbstvertrauen nach oben. Kann man ganz einfach locken durch Streicheleinheiten. Und dieser kleine braune Kerl ist Streicheleinheit pur. Das Glück hat Pfoten. Das Chaos auch. Da gibt’s ein Buch drüber! Von mir.
Kaum war er einen Tag da, ist er in eine Wespe gestiegen. Das Dorf ist zusammengelaufen. Ab zum Tierarzt. Dass ein Hündchen so laut schreien kann... Gestern hat Bobo das Paketklebeband von einem Paket gezogen. Und seine Pfote damit eingewickelt. Die Entfernung dessen hat etwas mehr als eine Stunde gedauert. Und meine Nerven lagen echt blank.
Seit 14 Tagen ist der kleine Niederbayer Bobo bei uns. Etwa 76 Haufen lang. Ich setze ihn raus. Zu jeder Tages- und Nachtzeit. Bei jedem Wetter. Er schnuffelt ein bisschen draußen herum – düst unglaublich schnell rein und macht einen Haufen. Besonders dann, wenn es regnet. Sieht er gar nicht ein. Es ist ein ungeschriebenes Gesetz bei uns, dass ich sie weg mache, weil ja ich schließlich mal wieder einen zweiten Hund haben wollte.
Gestern früh waren drei besonders ausgeprägte Exemplare in Wolfs Büro... Ich hab‘ dann versuchsweise zu Wolf gesagt: „Alles, was in Deinem Büro ist, gehört Dir, stimmt’s?“ Und bin, wie er neugierig in sein Büro gelaufen ist, fast erstickt vor Lachen. Das ist mir dann etwas später ein bisschen vergangen, als er die Treppe runterkam und nah am Ersticken gesagt hat: „Alles was in deiner Kleiderkammer ist, gehört Dir, gell?“
Und das ist jetzt so was wie ein Running Gag bei uns. Unter dem eindeutig ich zu leiden habe, weil sein Büro eine Tür hat.