Melisse war immer auch ein Frauenkraut. Die Gebärmutter kräftigend, Regelschmerzen entkrampfend, Wechseljahresbeschwerden lindernd. Mild östrogenartig wirkt sie, und wurde früher eingenommen, um die Empfängnis zu fördern, die Geburt zu erleichtern. Noch mehr: Sie hat einen Wirkstoff gegen Viren, speziell Herpes-Viren. Und, um die lange Liste abzuschließen: Sie fördert die Gedächtnisleistung – es braucht schon ein paar Tassen Melissentee, um sich das alles merken zu können...
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Auch Bienen lieben diese Pflanze! Melisse hat ihren Namen aus dem griechischen: die Honigbiene. Auf meiner Terrasse wächst sie im großen Topf. Ständig schauen Bienen neugierig vorbei, ungeduldig wartend, wann sie endlich zu blühen beginnt. Ende Juni! sag ich dann. Ich lass‘ euch schon was übrig, aber für mich ist vorher schon Erntezeit, denn kurz vor der Blüte ist die Konzentration der ätherischen Öle am höchsten. Ob sie's mir verzeihen? Bestimmt, so ein bunter Kräutergarten hat tausenderlei Wohltuendes – und für alle genug.
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Rezept für einen Tee: 2-3 Teelöffel geschnittene Blätter mit 1 Tasse heißem Wasser übergießen, 15 Minuten ziehen lassen. Getrocknete Blätter abseihen, frische drinlassen und mittrinken. Duftet und schmeckt so gut!
(Melisse wirkt dämpfend, beruhigend auch auf die Schilddrüse. Deshalb bitte Vorsicht bei Schilddrüsenunterfunktion!)
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Bei Herpesbläschen: Ein Blatt mit den Fingern oder im Mund verreiben und den Brei auf die Stelle auflegen. Wie bei anderen Herpesmitteln auch, wirkt es am besten, möglichst frühzeitig anzufangen.