CARPE DIEM

Frühjahrsputz - Wellnesskur

Loslassen schenkt Leichtigkeit. Leichtigkeit bedeutet: mehr Energie. Und die kriegt man... Frühjahr ist ja bekanntlich eine wunderbare Zeit für den Frühjahrsputz. Und da das Frühjahr so auf sich warten lässt, fange ich halt so schon mal an. Tanke sofort Wellness, wie uns die goldige Japanerin namens Marie Kondo uns das Aufräumen verkauft. Und so laufe ich erst mal mit einer Schachtel durchs Haus. Begutachte die Rumsteherleins. Und denke mein Mantra: Loslassen. Loslassen. Loslassen. Packe ein um das andere in die Kiste: Porzellanhündchen, Kerzenständer, Tassen, Vasen, unglaublich hässliche, aber mit liebe geschenkte Digitalbilderrahmen... Da gibt es mitunter auch Rumsteherleins, die aus Versehen aus der Hand rutschen: „Woooholf, mir ist die gelbe Keramikschüssel runtergefallen. Bist Du trauuhrig?“ Die Schachtel füllt sich. Ich stell sie vor die Türe. Sie leert sich. Die Rumsteherleins dürfen woanders rumsteherlein.

Gleich nach den Rumsteherleins halbiert sich der Inhalt des weiblich bedingt natürlich sehr vollen Schuhschranks. Loslassen heißt Freiheit. Auch wenn es weh tut. Ein flügges Junges lernt das Fliegen nur, wenn die Mutter es aus dem Nest wirft. Schuh für Schuh wächst die Wellness. Schachtel rausstellen...

Ab ins Büro. Das kriegt die Schwindsucht: 307 Kilo Papier wandern in die Tonne. Puh. Halb so viel, wie mein Kurti wiegt. Eine arabische Weisheit sagt: »Wenn du dir irgendetwas ganz fest wünschst, dann lass es frei – nur dann kehrt es zu dir zurück und gehört dir wirklich.« Ich hoff das gilt nicht für Papier.

Als nächstes ist die Arbeit dran. Aussieben. Loslassen. Weniger arbeiten.  Zur Ruhe kommen. Auf die wirklich wichtigen Dinge konzentrieren. Das Wesentliche tun. Das 80/20 Prinzip für einen arbeiten lassen. Denn der Zeit-Experte Lothar Seiwert sagt: Wenn Sie nur 20 Prozent Ihrer Zeit richtig einsetzen, wird es Ihnen an Zeit niemals mehr mangeln.

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