Mein Leben passt in drei Koffer und vier Bananenkartons. Und ich in eine kleine Urne. Irgendwann mal. So viel bleibt von einem ganzen Leben!? Na servus! Reduktion auf das Wesentliche halt. Beim älter und – hoffentlich - reifer werden reduziert sich ja so allerhand. Von Haus aus. Das Viel wird zum Weniger. Dein Jung wird zum Faltig. DryFaltigKeit und so. Das Weniger: Horror pur. Wo doch das Mehr allen so sehr ans Herz gewachsen. In dem Meer von Mehr strampelst du deine Lebtage lang herum. Wie der größte Vollkoffer. Letztendlich säufst du ab als wie nur was. In diesem Mehr. Oder du fängst zum Saufen an. Mehr Kohle. Mehr Status. Mehr Jung. Und dings. Um nicht zu ersaufen, empfiehlt es sich, Gewicht loszulassen. GeWichtiges, Überflüssiges und Hemmendes wegzuschmeißen. Nicht easy. Vor allem, wenn du einen Haufen hast. Absichtliche Reduktion rein seelisch auch eine feine Sache. Da auch ein bisschen weniger. Weniger Egoschweinchen. Das mit dem Ego ist so ein Ding. Das ständige IchIchIch und Ich-habe-ja-nix-zu-verschenken und: bin ich deppert!? Mir gibt auch keiner was! Herschenken und teilen tun nur irgendwelche linkslinke Fuzzis oder religiöse Spinner oder diese Gutmenschen! Komisch. Das mit dem Teilen. Das Sich-Schwertun damit. Weil das Teilen ja von Anfang mit dir und in dir. Ab dem Startschuss deines Lebens bist du mit dem Teilen vertraut. Das Teilen ein Teil von dir. Ohne Teilen du und ich gar nicht da. Auf der Welt. Nicht das Teilen im Internet im fratzenbook & Co. Im Bauch deiner Mutti hat es begonnen. Das Teilen. Nachdem Mutti mit Vati das Kopfkissen geteilt hat. Und diverse Körperflüssigkeiten getauscht und dings. Auch mit dem Vati. Als schlichter Einzeller hast du mit dem Teilen angefangen. Erst einmal teilen, dann noch einmal und so fort und so fort… Bis du schließlich du warst. Ein Mensch. Mit Nase, Augen, Geist, Seele, Weibchen, Männchen…Eine Sonderanfertigung. Ein Unikat und Unikum. Um ein lebendiger Mensch zu werden, musstest du teilen. Hast gegeben. Hast geschenkt. Dich geteilt. Dich verschenkt. An das Leben. Dem Leben mitgeTeilt: Hey, ich bin da! Stell dir vor, du wärst als Einzeller so ein trotziges Ego gewesen. Ein Egozeller. Voll auf Egotrip: „Was interessiert mich das Teilen. Dieser Scheiß! Ich will meine Ruhe! Ich gebe nix her von mir! Ich teile nicht, und mich schon gar nicht! Fick dich!“ Wäre wohl nix geworden mit dir. Würdest heute noch als Urzeller irgendwo herumeiern. Obwohl: vielleicht hätten wir es damit besser erwischt und wären glücklicher und zufriedener und humaner drauf? Verflixt! Das Teilen macht augenscheinlich lebendig(er). Das Teilen ist ein bewusstes Weniger. Somit spendet das Weniger neues Leben: Weniger oberflächlich und nur das Außen zählt und dings. Weniger nachtragend sein. Weniger Masken. Weniger verletzend sein. Weniger Neid. Weniger Zwietracht. Weniger Hackfresse. Weniger Schnickschnack. Weniger Geiz. Aber dafür umso mehr Geil! Geil drauf sein: Großzügig. Mitfühlend. Freundlich. Geile Augenblicke mit deinen Leuten verleben. Achtsamer Umgang mit deiner Zeit. Ein frühzeitiges Reduktions-Training nimmt dir viele Ängste vor den Reduktionen beim Älter werden. Beim Ältern. Du wirst ein wenig entspannter. So werden Ältern und Reifen möglicherweise doch geile Dinger. Und so nebenbei in meiner Funktion als Männchen: viele reifere Frauen so was von geil ausschauen! Alter Schwede! Älter werden aber nicht nur weniger, sondern schon auch mehr. Vor allem, wenn du ein wenig Weisheit und so, dann nicht selten: mehr Mut, mehr Gelassenheit, mehr über deinen Tellerrand, mehr nachhaltig und an künftige Leben denkend, mehr echtes Selbst…Was willst du da noch Mehr?