Die Wurzeln haben natürlich alles, was den Löwenzahn auch sonst so heilsam macht. Zum Beispiel Bitterstoffe, die Magen und Galle helfen und ein mächtiger Schutz für die Leber sind. Auch ist eine wachstumshemmende oder sogar abtötende Wirkung auf Zellen mehrerer Krebsarten nachgewiesen.
In der Wurzel speziell findet man das Inulin. So bitter und scharf sie sein kann: Je später der Herbst und je mehr Inulin gespeichert wird, desto milder schmeckt die Löwenzahnwurzel. Inulin zählt zu den Präbiotika, die Wachstum bzw. Aktivität von hilfreichen Bakterienarten im Darm fördern: Bifidobakterien verstoffwechseln Inulin und können sich daraufhin fröhlich vermehren. Nützliche kurzkettige Fettsäuren werden gebildet. Schädliche Bakterien werden gehemmt. Obwohl Inulin ein Süßungsmittel ist, wird der Blutzucker nicht beeinflußt, oft sogar gesenkt.
Beim Rösten entsteht aus Inulin ein Stoff, der für kaffeeähnliches Aroma sorgt.
Rezept für den Ersatzkaffee: Entweder aus dem eigenen Garten ernten. Oder aus dem Garten von Bekannten oder Verwandten. Viele Menschen sind (komischerweise) dankbar, wenn jemand Ihre Löwenzähne aussticht. Mit der Schaufel vorsichtig um die Pflanze herum tief in die Erde stechen und lockern. Dann vorsichtig am Schopf herausziehen. Das Grün von der Wurzel trennen, als Düngung der Erde wieder zurückgeben.
Zehn, zwölf Wurzeln braucht es. Gründlich säubern und in Scheiben schneiden. Ca. 1 Tag trocknen lassen. Danach eine Scheibe nochmals durchschneiden um zu schauen, ob alles durchgetrocknet ist. In einer Pfanne, ohne Fett, vorsichtig bei niedriger Temperatur rösten, bis es leicht braun wird und angenehm duftet. Die Wurzelstücke dabei immer rühren. Abkühlen lassen. In einer Kaffemühle oder gutem Mixer zu Pulver vermahlen.
Ca. 1 Teelöffel Pulver pro Tasse in einen Filter geben. Mit heißem Wasser überbrühen. Je später im Herbst die Wurzeln geerntet werden, desto weniger bitter wird der Muckefuck. Evtl. weniger Pulver pro Tasse, falls die Intensität zu stark wird.
Löwenzahn sollte übrigens nicht genommen werden bei Entzündungen bzw. Verschluß von Gallenwegen und vorhandenen Gallensteinen.