Der botanischer Name vom Gänseblümchen ist Bellis perennis: Es ist einfach schön (bellis) – das ganze Jahr (perennis). Am meisten aber liebt es die milden Temperaturen im Frühling. Wie eine kleine Sonne streckt es sich dem Sonnenlicht entgegen. In England heißt es "Daisy", was von "day´s eye" abgeleitet ist – das Auge des Tages schaut uns also entgegen.
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Wunderbare Momente und Erinnerungen: Gänseblümchen zu langen Kränzen binden, in die Zöpfe flechten, Sträuße pflücken, "liebt mich liebt mich nicht" damit spielen. Ich finde dieses Kinderseelenglück, diese Freude und Leichtigkeit wieder, wenn ich mit offenen Kinderaugen durch die Wiesen gehe: Alle Sorgen, alle negativen Gedanken, alles Schwere ist vergessen. Ein englischer Dichter schrieb, Daisy sei die einzige Pflanze, die ihm die Traurigkeit nehmen könne.
Die Homöopathie gibt Bellis als Traumaheilmittel: Auf den Wiesen wird das Gänseblümchen ja gerupft, es wird getreten, es wird oft unsanft behandelt. Und trotzdem hat es die Kraft und das Licht in sich, immer wieder "aufzustehen", immer wieder zu strahlen. Als Heilmittel vermittelt es genau diese Fähigkeit. Hilft also, seelische und körperliche Folgen von Verletzung zu heilen: Wieder dahin zu finden, wo ich unverletzbar bin, und mich aus diesem Ort heraus neu aufzurichten. Ist das nicht wunderschön?
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Vielleicht reicht es ja auch schon, mal wieder einen Gänseblümchen-Spaziergang zu machen. Sie zu suchen, sich an freies, fröhliches Kinderseelen-Lachen zu erinnern. Vielleicht auch mal kosten. Blätter und Blüten sind essbar und sehr gesund. Oder ein paar Blüten sammeln. Frisch oder getrocknet, vielleicht gemischt mit anderen Heilkräutern, als Tee aufgießen. Und wieder so jung und so leicht wie ein Kind in der Blumenwiese werden.