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    Fido glaubt - Detail-Ansicht

    Fido glaubt

    Hier eine Lieblings-Geschichte aus einem meiner ältesten Bücher. Ich habe viele Tränen gelacht beim Schreiben: "Oh Fido! Das Glück hat Pfoten, das Chaos auch".

    Der Jäger quälte seine Fettberge aus dem Auto raus und sagte nur: „Wenn ich Ihren Köter noch mal seh, erschieß ich ihn.“

    Verzweifelt suche ich im Internet nach Zauberhunde - pfeifen (ich will ehrlich sein: nach dem John-Irving-Elektrohalsband). Finde was unter Jagdhunde-Bedarf. Telefoniere 28,18 Minuten mit Herrn Hirsch (diesen Namen kann ich einfach nicht ändern, lieber Herr Hirsch, bitte verzeihen Sie mir). Schütte ihm mein Herz aus. Und bin anschließend überzeugt: Das Halsband ist die einzige Rettung, wenn ich nicht will, dass Fido erschossen wird, oder schlimmer: Fido sieht auf der anderen Straßenseite einen Hasen, ein Huhn oder ein Eichhörnchen, läuft rüber und ein Familienvater mit drei Kindern fährt gegen den Baum.

    Ich erfuhr, das moderne Elektrostimulationsobjekt habe nichts mit den früheren Elektroschockmethoden zu tun, alles wäre technisch ausgefeilt. Ein Kitzeln, bis zu einem unangenehmen Gefühl, das weniger schlimm ist, als wenn man ihm die Zeitung überbrät. Und der Hund ist einem nie böse. Man müsse den Hund das Objekt nur drei Wochen lang zur Probe tragen lassen – ohne es zu betätigen. Weil der Hund sonst schnallt: Nur wenn ich das Halsband mit dem Sender anhabe, muss ich folgen.

    Leuchtet ein, kennt man von Pawlow. Klang, als könnte man es problemlos Kindern umschnallen. Herr Hirsch rät: Jeder Hundebesitzer müsse es erst einmal an sich selbst ausprobieren. Er schaffe es ohne Probleme bis Stufe 20.

    Ich bestelle das Halsband für 249 Euro. „Das langt, wenn Sie keinen Zirkushund draus machen wollen.“

    Ich weiß: Sie Hundefreund wollen mich jetzt lynchen. Deswegen nimmt die Frau mit dem weiblichen Fido-Verschnitt (auch ein jagender Halbhusky), die mir gestern auf dem Spaziergang an der Isar begegnet ist, jedes Mal das Elektrostimulations-Halsband ab, wenn ein bekannter Mensch ihren Weg kreuzt.

    Ich binde Fido dann einfach ein Schnupftücherl um.

    Aber vielleicht, vielleicht – so meine Hoffnung – ist das wie mit den Warzenpflastern.

    Man kauft sie in der Apotheke. Und kaum ist man zu Hause, ist die Warze weg.

    Ich hab den Telefonhörer bei dem Gespräch mit Herrn Hirsch auf laut gestellt. Fido lag unter dem Schreibtisch.

    Geschichten - Fido glaubt
    Fido klebt - Detail-Ansicht

    Fido klebt

    Hier eine Lieblings-Geschichte aus einem meiner ältesten Bücher. Ich habe viele Tränen gelacht beim Schreiben: "Oh Fido! Das Glück hat Pfoten, das Chaos auch".

    Heute beim Spaziergang ist mir eine Husky-Besitzerin mit ihrem Husky begegnet. Ich hab ihr so mein Fido-Leid geklagt. Von zerfressenen Teppichen, Jagdausflügen, kaputten Büchern und Schuhen. Verständnisvolles Nicken. Ich habe dann gesagt: „Ich nehme aber an, dass bald alles gut wird.

    Er ist jetzt ein Jahr alt. Also bald erwachsen.“
    Sie antwortete: „Bei einem Husky ist das anders. Huskys sind erst mit vier erwachsen. Liegt wohl an den Urgenen. Unserer hat mit vier aufgehört, alles kaputt zu machen.“
    Dieser Satz trieb mir die Tränen in die Augen.
    Sie tröstete mich mit einem Husky-Besitzer-Tipp: „Wir haben zu Hause alle Teppiche mit doppelseitigem Klebeband am Boden fixiert. Damit er sie nicht mehr so leicht zerbeißen kann.“
    Ich fuhr sofort zum Baumarkt und kaufte zehn Rollen doppelseitiges Klebeband, verbrachte den Rest des Tages auf allen vieren und verteilte zehn Rollen doppelseitiges Klebeband an Teppichen, Schuhen, Steifftieren ...
    Als Wolf abends im Bett lag und er an seinem Buch zog und zog und es keinen Millimeter vom Nachtisch wich, fand er das gar nicht lustig.

    Geschichten - Fido klebt
    Fido fliegt - Detail-Ansicht

    Fido fliegt

    Hier eine Lieblings-Geschichte aus einem meiner ältesten Bücher. Ich habe viele Tränen gelacht beim Schreiben: "Oh Fido! Das Glück hat Pfoten, das Chaos auch".

    Timmi, Fido, Wolf und ich schlendern über den Rosenkavalierplatz. Fido folgt, wie immer, nicht.

    Schnuppert am Bistro-Tisch am Teller, auf dem ein Wiener-Café-Sandwich liegt. Überquert den Zebrastreifen ohne nach links, rechts zu gucken – oder nach hinten zu hören. Wolf ist schon ganz rot vom Brüllen. Und ich, weil ich mich mit beiden geniere. Ich weiß nicht, wo der die titanimprägnierten Stimmbäder herhat. Auf unserer Runde passieren wir die Apotheke am Arabella-Hotel, die mich noch an die Jugendsünden von Timmi erinnert. Er hat sich da dreimal gedreht und einen seiner Riesenhaufen hingesetzt. Und Wolf hat gesagt, ich soll mich danebenstellen und aufpassen, dass keiner reinsteigt, während er eine Tüte zum Entfernen desselben organisiert. Damals war ich auch rot im Gesicht. Jedenfalls war’s mir schier heiß, weil ich mich neben diesem Riesenhaufen furchtbar geniert habe. Ich stand also da und hab den Haufen bewacht. Da kam aber einer, dem es so richtig pressiert hat. So richtig. Ungelogen, er war so schnell, dass ich gar nicht reagieren konnte. Im schwarzen Anzug und Aktentasche. Und mit diesem Blick auf die Uhr. Wenn er nicht auf die Uhr geschaut hätte, dann ... Jedenfalls flutschte er, während er auf die Uhr guckte, so richtig mitten durch. Bevor ich auch nur piep sagen konnte. Und als er das Malheur passiert hatte, da ging er weiter, bewegte nur die Augen nach links und rechts und versuchte so unauffällig wie möglich den Haufen von seinem schwarzen Lackschuh zu schütteln. Wolf kam aus der Wäscherei mit einer Tüte in der Hand und sah, wie ich mit knallrotem Kopf, bebend (ehrlich, ich wollte nicht lachen), dastand. Und Wolf sagte nur: „Das kann doch wohl nicht wahr sein?“
    Und während ich noch an diese Geschichte denke, macht Fido wieder auf sich aufmerksam. Dieser Hund, der sich lange Zeit jagend auf das beschränkte, was vier Beine hat und auf dem Boden läuft, interessiert sich neuerdings ganz besonders für Gefiedertes. Krähen auf dem Feld. Hühner auf dem Hof. Und die Taube auf dem Rosenkavalierplatz. Er setzt an, sie fliegt hoch, und er springt hinter ihr her, schwebt an einem Mann in Kopfhöhe vorbei durch die Luft. Während ich vor Schreck die Luft anhalte und denke: „Nein, lieber Gott, bitte mach, dass Fido nicht auch noch fliegen kann ...“, landet er auf dem Bauch.
    Der ganze Rosenkavalierplatz lacht.

    Geschichten - Fido fliegt
    Fido zickt - Detail-Ansicht

    Fido zickt

    Hier eine weitere Geschichte aus einem meiner ältesten Bücher – und meinem liebsten. Ich habe viele Tränen gelacht beim Schreiben: "Oh Fido! Das Glück hat Pfoten, das Chaos auch".

    Heute Morgen hat mich der Bäcker von der Hofpfisterei gefragt, wie lang denn mein Besuch noch bleibt. Weil ich in letzter Zeit statt dem üblichen Viertel einen großen Laib hol. „Nein, ich habe keinen Besuch. Der ist für den Hund.“

    „Mag der Brot?“ „Nein. Das lässt er übrig.“
    Zecken sind eine Plage. Zecken an Fido sind mehr als eine Plage. Ich habe jede chemische
    Keule, jede Knoblauchpille ausprobiert. Gegen Zecken hilft nichts. Es bleibt nur die Ze -
    ckenzange. Während Timmi sich dankbar jeden dieser widerlichen Sauger mit der Zeckenzange
    rausdrehen lässt, und zusieht, wie ich dieses einzige Tier, das ich wirklich hasse,
    mit dem Feuerzeug ins Jenseits schicke, flieht Fido, wenn er nur die Zeckenzange sieht.
    Erst flieht er. Wenn ich ihn dann irgendwann am Halsband hab, dreht er sich, entflutscht
    mir – immer gerade dann, wenn ich den Zeck fast habe. Das macht mich rasend. Wenn
    Wolf mir dabei hilft, macht es mich erst recht rasend und endet in einem Ehekrach. Und
    der Zeck steckt immer noch drin. Deswegen musste ich mir eine andere Strategie ausdenken.
    Irgendwann fiel mir die Leberwurstbrotstrategie ein. Fido mag kein Brot, aber die
    Leberwurst schon. Die frisst er ziemlich schnell. Außer, sie ist auf dem Brot. Dann schleckt
    er sie langsam vom Brot weg, bis nichts mehr da ist. Und so lange hält er still.
    Erleichtert stelle ich fest, die Leberwurstbrotstrategie funktioniert. Nur billig ist es nicht:
    Für jeden Zeck brauche ich eine große Hofpfistereibrotscheibe und 100 Gramm Kalbs -
    leberwurst drauf.

    Geschichten - Fido zickt
    Fido beruhigt - Detail-Ansicht

    Fido beruhigt

    Hier eine weitere Geschichte aus einem meiner ältesten Bücher – und meinem liebsten. Ich habe viele Tränen gelacht beim Schreiben: "Oh Fido! Das Glück hat Pfoten, das Chaos auch".

    Es war mal wieder so ein Tag, an dem einfach alles schieflief. Da gibt es nix Schöneres, nix Beruhigenderes für die hoch angespannten Nerven, als heimzukommen und zwei Hunde wedeln und freuen sich unbändig  darüber, dass man existiert. Da fällt der Stress einfach ab. Manchmal.

    Leider musste ich erst einmal die Kotze von Fido wegwischen. Ausnahmsweise im Haus, nicht im Auto. Wobei mich freilich ziemlich erleichterte, dass die weißen Teile im grünen Sabber sich nicht bewegten, da es sich nur um Kalbsknochensplitter handelte. Seit dem ersten Mal, als Fido so etwas passierte, bin ich sozusagen ein gebranntes Kind. Man muss sich nur mal vorstellen, im Auto zu fahren und hinten kotzt der neue Hund. Man will ihn trösten, schaut nach hinten – und der Haufen läuft. Ein wuseliges Gebilde aus Hunderten von ekligen weißen Würmern wandert durch mein Auto. Wie damals der Käse auf meinem Kühlschrank, den mein Freund Wirsche aus Frankreich mitbrachte und eine Delikatesse nannte. Musste er sofort in der Mülltonne entsorgen. Träum ich heute noch davon.

    Geschichten - Fido beruhigt
    Fido jagt - Detail-Ansicht

    Fido jagt

    Hier eine weitere Geschichte aus einem meiner ältesten Bücher – und meinem liebsten. Ich habe viele Tränen gelacht beim Schreiben: "Oh Fido! Das Glück hat Pfoten, das Chaos auch".

    Fido jagt. Und das ist mein größtes Problem. Ich mag schon den Jagdtrieb von Katzen nicht – auf tote Mäuse treten, wenn ich nachts schlafblind und barfuß aufs Klo tappe. Und nun
    hab ich so’n Teil mit genetischer Wolfs-Garantie im Haus. Zeigt er auch jeden Tag. Egal, ob Nachbars Katze, Eichhörnchen, meine Hausspinne Anton oder ein Reh. Was sich bewegt,
    jagt er.

    Wenn ich ein Kind wäre, wäre das anders. Meinen ersten Hund bekam ich von meiner Großtante Jella. Onkel Kurt starb, und der hatte zwei wertvolle Königspudel mit edlem Stammbaum, die im Lenbachgarten in Starnberg
    auf Jagd gingen. Tanja war eine der beiden Königspudel. Und Tanja riss mit Donjo, dem anderen Königspudel, Hasen, Wildkatzen und Rehe. Tante Jella musste sich um die Beerdigung von Onkel Kurt in Köln kümmern und fragte
    meine Mutter, ob ich mich nicht ein halbes Jahr um Tanja kümmern könne. Ich war fünf, tiernärrisch wie alle Kinder, und mein anderer Onkel Gerd hatte mir gerade einen kleinen schwarzweißen Hasen geschenkt. Hoppel.
    Ich nahm Tanja am Halsband, strich ihr über den grauen Pelz und flüsterte ihr ins seidene Ohr, dass sie gerne bei mir bleiben könne. Nur mit Rehe reißen und Hasen jagen wäre dann eben nix mehr. Dann stellte ich ihr Hoppel vor. Hoppel ließ ich jeden Morgen aus seinem Stall raus. Der war gegenüber von Frau Obkirchners Gemüsegarten. Dort wuchs Tante Jellas Salat, um den sich Frau Obkirchner kümmerte. Den mochte Hoppel gerne.
    Es dauerte nicht lange, da wurde aus dem Zwergkaninchen von Onkel Gerd ein 12-Kilo-Hase. Jedenfalls durfte Hoppel auf den 1000-Hektar-Grund namens Lenbachgarten einfach herumhoppeln. Mit den Wildkatzen und den Rehen.
    Jeden Abend ging ein kleines fünfjähriges Mädchen zum Stall, zupfte Tanja an den seidenen silbergrauen Ohren und sagte: „Tanja, such den Hoppel.“ Tanja spürte Hoppel im Park auf und trieb ihn zu dem kleinen Mädchen, das den Hasen jeden Abend in die Arme nahm und hoch in seinen Stall hievte. Und am nächsten Morgen durfte er wieder raus.
    Das kleine Mädchen liebte Tanja. Und Tanja liebte dieses kleine Mädchen. Sie streifte mit ihr auf Abenteuer durch den Park, tat keinem Tier mehr was zu Leide. Trieb abends Hoppel zum Stall. Lag nachts an ihrem Bett. Wich keinen Meter von ihr. Und wenn das kleine Mädchen mal weg war, dann büxte Tanja aus und suchte nach ihr. Die drei waren dicke Freunde. Tanja, Hoppel und Marion. Unzertrennlich. Glücklich.
    Es hielt ein Jahr. Eine zu kurze Kinderewigkeit. Bis zum ersten Schultag. Eine Blaskapelle zog an der Schule vorbei. Und die Mama holte ihr Kind von ihrem ersten ernsten Lebenstag ab. „Wo ist Tanja?“, brüllte das Mädchen gegen die Blechbläser an. Die Mutter brüllte: „Tante Jella möchte sie zurückhaben.“ Das Mädchen lief so schnell es konnte nach Hause. Sah Tanja noch an der Heckscheibe kratzen, während der graue Mercedes Benz durch das weiße Tor fuhr. Tanja jaulte. Diesen Schmerz vergaß das Mädchen nie. Und nie, wie gemein Erwachsene sein können. Das Mädchen wünscht sich jetzt, viele Jahre später, die Sprache der Kinder zu sprechen. Menschen und Hunden ins Ohr zu flüstern: Bitte tu keinem Lebewesen weh. Die Kindersprache ist universell, der kleine Israeli versteht sie, der Königspudel, das pakistanische Mädchen, der Löwe, die Massai-Kinder, das Pferd, der Inuit-Junge und der Foxl-Husky-Verschnitt – nur leider Erwachsene nicht. Sie haben diese Sprache irgendwann in ihrem Leben einfach vergessen, verloren.

    Geschichten - Fido jagt
    Fido springt - Detail-Ansicht

    Fido springt

    Hier eine weitere Geschichte aus einem meiner ältesten Bücher – und meinem liebsten. "Oh Fido! Das Glück hat Pfoten, das Chaos auch". 

    Wir waren mal wieder auf einem unserer Spaziergänge. Fido lief zwei Kilometer in den Wald rein, zwei Kilometer zurück – und dann irgendwohin, wo er uns nicht mehr antraf. Ich hatte die Idee mit dem Halsband, das durch Stromstöße einen Hund dazu bringt zu folgen, ad acta gelegt. Fido war weg. Mir schossen die Rehe in den Kopf, dann Fido mit heraushängender Zunge, dann Jäger mit heraushängender Zunge und einer Schrotflinte ...

     

    Nicht aufregen. Felix kam wieder. Also wird Fido auch wieder kommen. Und im Wald fährt nicht mal ein Bus.
    Felix ist der Bruder von Moritz. Unserem dicken Kater. Wolf hat einmal gesagt: „Ich bin ein Katzenmensch und kein Hundemensch. Katzen beruhigen mich.“ Darum habe ich dem Katzenmensch zwei Kater geschenkt. Sie dachten nicht daran mich zu beruhigen. Sie pinkelten
    in die frisch gebügelte Wäsche und nachts mitten auf Wolf. (Werd nie vergessen, wie er gebrüllt hat.) Sie kackten auf das weiße Daybed und in die Blumentöpfe und immer, wenn sie Timmi sahen, verwandelten sie sich in zwei kleine haarige, scharfe Bomben. Und Felix fing dann auch noch zu streunen an.
    Eines Tages stieg Felix in den Bus an der Endstation Emdenstraße. Der Busfahrer wunderte sich über Felix, musste aber losfahren. Und so fuhr Felix vier Stunden Bus. Mittags nahm der Busfahrer Felix mit nach Hause, weil er nicht wusste, was er sonst mit ihm machen soll.
    Daheim hatte er einen Rottweiler. Der mochte Felix gar nicht. Also konnte der Busfahrer ihn auch nicht dort lassen und nahm ihn wieder mit in die Nachmittagsschicht. Ein Schulmädchen sah Felix und fand ihn „sooo süß“. Und da sie schon immer eine Katze haben wollte, fragte sie den Busfahrer, ob sie ihn nicht behalten könne. Und der Busfahrer sagte:
    „Da müssen wir aber deine Mami fragen.“
    Der Busfahrer ging nach der Schicht mit dem Mädchen und Felix zur Mami nach Hause. Die Mami sagte, dass sie schon immer eine Katze haben wollte, aber jetzt leider einen Vogel hätte und das ginge nicht zusammen. Der Busfahrer dachte nach. Und dabei kam heraus: Hund und Katze geht nicht. Vogel und Katze geht nicht. Aber Hund und Vogel geht.
    Er ließ Felix da und nahm den Wellensittich mit.
    Währenddessen hängte ich in der Nachbarschaft Felix-gesucht-Steckbriefe auf. Einen an unseren Supermarkt. Dorthin ging der Busfahrer, um Vogelfutter zu kaufen. Er rief mich an: „Sie werden es nicht glauben, aber ...“ Ich rief bei der Mami an. Sie: „Jetzt hab ich aber
    meinen Vogel hergegeben. Jetzt behalten wir auch den Kater.“ Nur eines konnte sie davon überzeugen, uns unseren Felix wiederzugeben: „Ich besorg Ihnen eine andere Katze!“
    So kam Felix wieder heim. Wir kommen vom Spaziergang zurück, und Fido ist im Garten. Er springt von Osten nach Westen, von Norden nach Süden. So was Komisches hab ich noch nie gesehen. Fido springt so merkwürdig. Und dann kommt mir die Erleuchtung – er springt tatsächlich wie ein Reh. Ich bin stolzer Besitzer eines bocksprüngemachenden Halbhuskys, der miaut, wenn er Hunger hat und wiehert, wenn er mit einem Pferd spielen will.

    Geschichten - Fido springt
    Fido teilt - Detail-Ansicht

    Fido teilt

    Fido hat Wolfs-Gene, weil er ja ein halber Husky ist. Und Wölfe warten immer, bis der Alpha-Wolf aufgefressen hat. Und der Alpha-Wolf ist Timmi. Er hat im Grunde nie aufgefressen, er ist ein Staubsauger. Wenn er mit seiner Schüssel fertig ist, dann ist die von Fido dran, dann die von Moritz.

    Kaum kam Fido, nahm Timmi vier Kilo zu und wog bei unserem gemeinsamen Ausflug zum Tierarzt vierzig statt sechsunddreißig Kilo. Das entspricht in etwa dem, wie Wolf sich ausgedehnt hat, seit wir zusammengezogen sind, um zwölf Kilo. Er isst erst seinen Teller leer, dann meinen ... Jedenfalls empfahl meine Tierärztin (die mit der fußballrunden Katze), dass Timmi an einer Studie für dicke Hunde teilnehmen sollte. Sie habe da so ein Öl, das man ins Futter tut, das die Fettverdauung hemmt. Also, das, was ich oben reinfüttere, landet ohne den Umweg über Timmis Hüfte in der Kanalisation. So wie dieses Plastikfett namens Olestra, das die Amerikaner erfunden haben – um noch mehr Familienbecher Eis essen zu können. Olestra hat nur einen kleinen Designfehler: Es dringt oft schneller als erwünscht nach außen. Das kann in die Hose gehen. Timmi trägt keine Hosen. Und ich habe nicht vor, solche oder ähnliche Vorsichtsmaßnahmen zu treffen. Mit schlechtem Dicker-Hund-Besitzer-Gewissen nahm ich die Studien-Papiere mit, die ich daheim ausfüllen sollte. Irgendwie stand ich dieser Fett-ins-Futter-Studie skeptisch gegen- über. Alleine, weil ich nicht glaube, dass Fett fett macht, eher Kohlenhydrate, die Kartoffeln, Brot und Süßigkeiten. Also die Hundeschokolade. Aber die kriegt Timmi nicht. Timmi wurde aus dem ganz einfachen Grund fett, weil er, als Fido kam, einen unmäßigen Futterneid entwickelte. Und Fido sein Futter freigiebig mit ihm teilt. Es blieb mir also nichts anderes übrig, als den Futterneid zu kontrollieren, mich neben die Futterschüsseln zu stellen und darauf zu achten, dass Timmi sein Seniorenfutter frisst. Und Fido sein Welpenfutter. Ich musste einfach nur daneben stehen bleiben – und beiden einen Vortrag über Sinn und Unsinn von Tierstudien halten. Zwei Wochen später gingen wir dann zur Gewichtskontrolle zum Tierarzt. Timmi steuerte auf das wacklige Stahlviereck zu. Darauf mussten wir früher den sich sträubenden Hund zu dritt hieven – bis er begriff, dass er danach immer ein Leckerli kriegt. Seitdem steigt er, so- bald wir die Tierarzt-Praxis betreten, ohne Umwege sofort auf die Waage. Ob er muss oder nicht. Etwas ängstlich warte ich, bis der Zeiger aufhört zu wackeln: siebenunddreißig Kilo. „Wir machen keine Studie mit“, sagte ich glücklich, „schaffen wir so.“ Abends lege ich neben Wolfs Teller eine Studie über Xenical. Eine Pille, die die Fettverdauung im Darm hemmt. „Schatz, ich weiß jetzt, warum du so zugenommen hast. Ihr wart eine große Familie. Du hast zwei ältere Brüder, sicherlich mit großem Appetit. Könnte es sein, dass du ... Aber mach dir keine Sorgen, du musst keine Studie mitmachen. Wir schaffen das auch so.“

    Geschichten - Fido teilt
    Fido Kotzt - Detail-Ansicht

    Fido Kotzt

    Die regelmäßige Fido-Geschichte zum Lesen. Lachen ist gut für das Immunsystem.

    Fido kotzt. Klingt wie: Max rülpst. Meine Lieblingsgeschichte von Axel Hacke. Sein Sohn rülpst am Tisch. Er tut es, wenn wichtige Gäste da sind. Und wenn keine da sind. Er tut es trotz lieber Worte, trotz Androhung von Strafen. Trotz Vollzug. Max rülpst.

    Er rülpst eben. Ständig. Ohne ersichtlichen Grund. Er tut es zur Aufregung seiner Eltern, meiner und anderer Belustigung. Nur: Fido kotzt. Nicht am Tisch, aber im Auto. Ansonsten ist Fido ein gescheiter Hund. Nur gegen sein schlechtes Benehmen im Auto helfen weder liebe Worte noch ein ernstes „du gehst heute Abend ohne Welpenfutter ins Bett“. Ziemlich verzweifelt bin ich mit ihm zum Tierarzt.
    Und der meinte: „Das tun sie manchmal ihr ganzes Leben. Das Einzige, was Sie tun können: Gewöhnen Sie ihn ans Autofahren, vielleicht hört es auf.“ Warum kotzt er dann aber immer nur, wenn ich fahre? Wenn Wolf fährt, benimmt er sich einwandfrei.
    Das gab mir zu denken. Also fuhr ich am nächsten Tag, als ob ich den alten Jeep (der alle zehn Kilometer ein Blech verliert) voller roher Eier geladen hätte. Brauchte für den 30-Minuten-Hinweg in den Reitstall fünfundvierzig Minuten. Er saß mit großen Augen da, sabbernd, aber mit seinem Hundefutter im Bauch. Ich lobte mir die Seele aus dem Leib: „Gscheiter Fido!“ Ein paar Stunden später fahren wir nach Hause, als ob wir rohe Eier ge- laden hätten, und ich fahr an den Randstein, möchte gerade drei Kreuze machen, als von hinten die bekannten Töne kommen. Er tut es in letzter Sekunde. Eine Sekunde bevor wir das Auto verlassen, hinterlässt er das wissenschaftlich ausgeklügelte Welpenfutter, vermischt mit Pferdeäpfeln, im Hinterteil des alten roten Jeeps. Er guckt mich mit wässrigen blauen Augen an. Unglaublich traurig. Und so geht das Tag für Tag.
    Ich fahre mit Wolf, Fido und Timmi nach Ludwigshafen. Fido schläft friedlich. Wir fahren zurück nach München. Ich lausche die ganze Fahrt, ob er denn nicht ... Nein. Auf der Autobahn frage ich Wolf: „Warum nur bei mir?“ „Weil du so fährst wie dein Vater.“ Er sagt nicht: „Das liegt an deiner Fahrweise.“ Er sagt indirekt: Das liegt an deinen schlechten Genen – für die man bekanntlich nichts kann. Das beruhigt. Oh, ich liebe ihn.
    Und hinten ... kotzt Fido.

    Geschichten - Fido Kotzt

     

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