Am 27. Mai 2006 saß ich noch nichts ahnend mit meinem Mann beim Kardiologen, welcher ihm dann erklärte er habe verdickte Herzwände viel zu hohen Blutdruck und müsse nun Tabletten nehmen. In diesem Moment zuckte ich zusammen, ich war ja „nur“ zwei Jahre jünger, gleicher Lebensstil, gleiches Essen ... was wenn bei mir auch?! Über 120 kg bei 1,66m – die Dampfnudel schlecht hin.
Plötzlich war er also da dieser „Klick“ im Kopf, der Moment in dem man nicht eine „Diät“ erst „morgen“ beginnt, SOFORT musste sich etwas ändern. Gleich nach dem Termin bin ich in die nächste Buchhandlung und hab mir einige Bücher besorgt. Zum Glück war das gelbe „Glyx-Buch“ darunter, die Anderen hab ich begonnen zu lesen und gleich wieder zu Ebay gestellt nur an dem gelben Grillparzer Buch da blieb ich hängen. Da war jemand der Verstand Lesern ein Ernährungsprinzip so zu erklären als würden sich zwei Freundinnen darüber beim Kaffee unterhalten. Leicht verständlich, sofort umsetzbar.
Postwendend flogen ALLE unglyxlichen Produkte aus dem Schrank bzw. zu Nachbarn, Familie usw. in einem Reformhaus-Supermarkt wurden die Glyxsachen dann besorgt, zuerst der große Schock an der Kasse „boah wie teuer!“ Jedoch hatte ich bereits gelesen dass man von gesunden Lebensmitteln viel schneller satt wird also auch weniger verbraucht. Bio Obst und Gemüse ist hier im Niederbayrischen Hinterland nicht wirklich einfach zu bekommen, also hab ich mir bei einem Onlineversand eine Ökokiste bestellt welche 1 x die Woche mit leckerem Biogemüse per Post kommt. Das Einkaufen geht spielend leicht wenn man den kleinen Glyxratgeber in der Tasche hat, ein Blick und man weiß ob das auswählte Lebensmittel rot, gelb oder grün ist. Einfacher geht’s ja nicht, kein Punkte zählen, keine Verbote.
Ohne Sport geht´s nicht das war mir klar, jedoch bin ich ein Sportmuffel, also hab ich ein superbilliges Trampolin gekauft und bin gesprungen, gelaufen, getwistet anfangs 10 Minuten und jeden Tag eine Minute mehr. Während der Fußball WM bin ich oft eine ganze Halbzeit mitgesprungen – Ich konnte die Jungs echt verstehen, dass die nach 45 Minuten groggy waren. Nach zwei Monaten hab ich mir jedoch das empfohlene Trimilin den Gelenken zu liebe (und ja den Unterschied spürt man extrem) besorgt und springe immer noch täglich drauf, es vertreibt sogar Kummer und Spannungskopfschmerzen. Letztens erst hab ich das Programm mit einem Flexi-Bar erweitert und auch da geht das Training einfach und schnell, und ist super effektiv.
Schlimm war am Anfang die Umstellung des Frühstücks, war ich es doch gewöhnt mir 3-4 Scheiben Toastbrot mit Butter, Marmelade oder Wurst einzuverleiben. Jedoch schmeckte der Buttermilch-Erdbeer-Shake so lecker das die Umstellung sehr schnell erfolgte. Der erste Erfolg war schon wenige Tage später sichtbar, Kilo um Kilo schmolz dahin und als ich 10 kg weniger hatte (in zwei Monaten) sprachen mich die ersten Leute drauf an. Bis ich 20 kg weniger hatte ging es immer schön langsam (4 kg im Monat) dahin. Dann der große Stillstand im August 06 bis Januar 07. Nach einer Frustmail an Frau Grillparzer und dem lesen ihres Buches „Salto Vitale“ hab ich mir geschworen keinen Stress zu machen, ich esse weiterhin nach Glyx und gönne meinem Körper eine Auszeit vom Abnehmen. Das schöne in dieser Zeit, gewichtmässig hat zwar der Körper nichts verloren, aber er hat sich modelliert, sprich ich bemerkte plötzlich das meine Oberschenkel schmäler wurden, ich hab trotz des Gewichtsstillstandes eine Kleidergröße verloren und das gab Mut und Motivation vor allem aber Kraft zum Weitermachen! Seit Januar geht’s zwar jetzt langsamer, aber es geht! 20 kg fehlen noch zum Wunschgewicht, 30 kg bin ich jetzt los.
Heißhunger auf Süßes hab ich mit selbstgemachten Shakes (Zellschutzcocktail) oder bitter Schokolade (z. B. auch mit Minze), selbstgemachtem Früchtequark, Sorbets oder Fruchteis sowie viel Obst und Gemüse bekämpft, jedoch lässt dieser Heißhunger sehr stark nach. Mittlerweile kann ich kein Essen mehr essen das künstliche Aromen enthält, mir wird regelrecht schlecht davon, kurz mein Körper wehrt sich gegen diese industriell gefertigte Nahrung.
Motivationstiefs kamen gar nicht großartig auf, da ich mit jedem Kilo weniger bemerkte wie gut es mir doch geht, umwieviel besser ich mich fühlte. Kein schnauben mehr beim Treppensteigen zudem konnte ich plötzlich viele Sportarten wieder machen, ich war gar kein Sportmuffel, ich hab mich nur geschämt mit 120 kg noch Inliner zu fahren – das sieht einfach nicht toll aus. Wichtig ist mir auch das Forum zum gemeinsamen Austausch und Leidklagen.
Das schöne am glyxen ist ja das „alles darf“ Prinzip, klar hab ich auch mal Vollmilchschokolade gegessen aber das halt mit Obst und Gemüse ausgeglichen. Wenn man eine Quotelung von 70% Eiweis 30% Kohlehydrate einhält kann ja fast nix schief gehen.
Die anfänglichen Verdauungsprobleme wurden mit geschrotetem Leinsamen im Quark oder Joghurt beseitigt.
Allgemein bekommt man ein besseres Körperbewusstsein – man achtet mehr auf sich, auf seine Ernährung und vor allem auch auf seine Umwelt, denn nur umweltfreundlich „produzierte“ Ware landet bei uns auf dem Tisch, man benötigt keinen Salat aus der Dose oder der Plastiktüte und produziert somit auch weniger Abfall. Allerdings ist es ein Umdenken, Glyx als Kurzzeitdiät zu sehen wäre in meinen Augen falsch, es ist eine Lebenseinstellung, eine Philosophie die nur langfristig einen tollen Erfolg hat.
Jedoch muss man dringend warnen vor den glyxischen Nebenwirkungen wie zum Beispiel die vermehrten Shoppingtouren da man sich ja endlich schick kleiden kann, viele Komplimente über die Abnahme und den damit verbundenen Neid der Anderen. Die größte Nebenwirkung ist wohl, das mein Arzt mich seit über einem Jahr kein einziges Mal mehr gesehen hat, warum? Tja xunt halt . Das Selbstbewusstsein steigt spürbar an und „Achtung“ man bekommt bewundernde Blicke, ja man wird gern angesehen. Ausreden wie „nicht familienfreundlich“ „umständlich“ oder „teuer“ lass ich so gar nicht gelten, denn sogar meine Kinder mit 2 und 9 Jahren essen gerne was das Glyxkochbuch hergibt, sogar die Schulfreunde reißen sich plötzlich um die gesunden Sachen und so kommt es nicht wenig vor, das sich viele um unseren Esstisch versammeln. Das ist die erste Ernährungsform die man lange ohne Langeweile praktizieren kann und dabei noch supertoll an Gewicht verliert.
So kann ich abschließend nur sagen, das gelbe Glyxbuch hat mir und meiner Familie das Leben gerettet und zu einem gesunden Lebensstil verholfen einen herzlichen Dank dafür! Und so schaff ich auch noch die letzten 20 kg zur glyxlicher Figur.